Auf den Spuren der Grabhügel auf Samsø
Die Landschaft auf Samsø ist voll von Spuren der Vergangenheit
– Aber was versteckt sich in den alten Grabhügeln?
Von Naja Kjærgård Laursen, Samsø Museum
Die vielen Grabhügel in der Landschaft der Insel sind ein Zeugnis dafür, dass Samsø über Jahrtausende von Menschen bewohnt war. Diese Grabhügel sind Begräbnisstätten aus der frühen Bauernsteinzeit vor ca. 6.000 Jahren bis hin zum Ende der Wikingerzeit, als das Christentum in Dänemark Fuß fasste.
In der Bauernsteinzeit wurden oft die höher stehenden Personen auf einer Anhöhe begraben, die von Steinen eingesäumt wurde. Man setzte die Steine im Rechteck, legte dort den Toten hinein und deckte diese Formation mit einem großen Stein ab. Um diese sog. Schornsteingräber wurde eine Reihe weiterer Steine entweder im Rundkreis oder im Rechteck angebracht.
Dem Toten wurden sowohl Waffen als auch Speisen mit ins Grab gelegt, damit er bereit war, die Reise ins Reich der Toten anzutreten. Manchmal wurden auch Opferungen vor dem Grab vorgenommen.
Die Stellen, wo man heute noch Spuren von Gang- und Hünengräbern sehen kann, liegen vornehmlich auf privatem Grund im Bereich des Gutes Brattingsborg. Entlang des Havvejen an der Sælvig Bucht befindet sich ”Niels Halses Høj” , ein Dolmen aus der Zeit um 3.500 v. Chr., der für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Eichensärge aus dem Bronzealter
Im Bronzealter änderte sich der Begräbnisbrauch radikal. Man begann, die Toten in Eichensärgen, die mit einer dicken Schicht Torf bedeckt wurden, zur letzten Ruhe zu setzen. Mehrere dieser Särge sind bis in unsere Zeit erhalten geblieben, da sich eine Ortsteinkappe gebildet hatte, welche die Feuchtigkeit bewahrte und das Verfaulen des Holzes verhinderte. ”Egtvedpigen” (Mädchenleiche aus Egtved) wurde u.a. in einem Eichensarg aus der Bronzezeit gefunden.
Die Grabhügel aus der Bronzezeit wurden oft an viel benutzten Wegen errichtet. Besonders schön sind die Grabhügel nördlich vom Campingplatz Sælvigbugten.
Fakten
• Auf Samsø befinden sich 125 Grabhügel, fast alle auf der Südinsel
• An ca. 25 Stellen findet man noch Spuren von Gang- und Hünengräbern, meist in der Gegend um Brattingsborg.
• Die meisten Grabhügel auf Samsø befinden sich auf Privatgrundstücken und dürfen nicht ohne Zustimmung des Grundbesitzers betreten/besichtigt werden. • Grabstätten aus der Vorzeit stehen unter Denkmalschutz, deshalb darf man dort nicht graben, die Lage der Steine nicht verändern und auch keinen Abfall ablegen
Zuletzt geändert: 26/08/2020 11:26