Das Actionmädchen aus der Großstadt
Die Anfahrt aus der Skt. Annæ Gade im Kopenhagener Stadtteil Christianshavn zum Ortsrand von Besser auf Samsø dauert nur drei Stunden. Aber für die 16-jährige Nanna Tengberg hat die Reise aus dem Zuhause in Kopenhagen in die Nachschule auf Samsø eine völlig neue Welt eröffnet.
Kopfüber aus der Faulheit
„Zuhause in Kopenhagen war ich in keiner Hinsicht ein sportliches Mädchen. Ich wurde eigentlich ein wenig faul, so richtig faul, wie Teenies es sind“, gesteht Nanna, die gerade nach einem langen Tauchgang wieder an Land gekommen ist. „Aber als ich mir die Nachschulen angesehen hatte, wusste ich, dass ich jetzt die Chance hatte, mich wachzurütteln.“
Nannas ältere Schwester hat bereits die Samsøer Nachschule besucht. Deshalb lag es auf der Hand, in diese Richtung zu blicken. „Es gab aber auch noch jede Menge anderer Gründe, warum meine Wahl auf Samsø fiel. Vor allem waren es die vielen coolen Wahlfächer, die mich angesprochen hatten. Und ich finde, dass die Schule eine sehr gute Größe hat, so dass man sich gut aufgehoben und wohl fühlt. Es ist auch ganz schön, weit von zu Hause entfernt zu sein und zu wissen, dass zwischen mir und meinen Eltern eine Fährüberfahrt liegt“, erzählt Nanna lachend.
Ganz ohne Familienanschluss war Nanna jedoch nicht, denn ihre Zwillingsschwester Sara hatte sich auch für die Nachschule entschieden. „Es war schön, dass wir uns gegenseitig unterstützen konnten. Im Laufe eines solchen Jahres in der Nachschule passiert sehr viel, und ich habe bemerkt, wie meine Schwester eine beeindruckende Selbstständigkeit und Reife entwickelt hat“, ergänzt Nanna.
Neue Begegnungen
An Reife und Mut hat auch Nanna gewonnen. Schon ab dem ersten Tag auf der Nachschule wurde sie gemeinsam mit den anderen Schülerinnen und Schülern ins kalte Wasser geschmissen – jedenfalls das Miteinander betreffend. „Als Allererstes sucht man sein neues Zimmer und trifft seinen neuen Mitbewohner. Es ist recht überwältigend, das Zimmer zu betreten und ein Mädchen zu begrüßen, das man noch nie gesehen hat und mit dem man ein Jahr lang auf engstem Raum zusammenleben soll“, erklärt Nanna.
Und man ist mit nicht nur einem anderen Jugendlichen konfrontiert, sondern lernt zusätzlich zu den Lehrkräften, Köchen, Sekretären usw. 155 Jungen und Mädchen kennen. „An so einem Ort, an dem Jugendliche aus ganz Dänemark und aus so gut wie allen gesellschaftlichen Schichten zusammenkommen, trifft man auf viele unterschiedliche Typen. Auch einige, zu denen man normalerweise nicht aktiv den Kontakt suchen würde. Zu Anfang kostet dies einige Energie, aber mit der Zeit wurde es einfacher für mich, an Menschen heranzukommen, und ich habe an der Schule einige intensive Freundschaften aufgebaut”, berichtet Nanna.
Der Spielplatz des Mutes
Es ist auch mutig, einen Fallschirmsprung zu machen, zu tauchen und auf die Jagd zu gehen. Dies sind einige der Wahlfächer, für die sich Nanna auf einem „fantastischen Spielplatz“ entschieden hat, wie Nanna es
formuliert. „Samsø hat jede Menge Küste, viel Platz, eine beeindruckende Natur und ein vielseitiges Tierleben. Und ich genieße, dass die Bevölkerung auf dieser Insel so nett ist.“
Die Nachschulzeit ist jetzt für Nanna beendet, und ein neues Abenteuer kann beginnen.
Zuletzt geändert: 09/02/2021 09:30