Das beste Kartoffel-Smørrebrød der Welt
Der Wettbewerb „Samsøs bestes Kartoffel-Smørrebrød“ erfreut sich sehr großer Beliebtheit. Jedes Jahr strömen an der Kulinarik interessierte Besucher auf die Insel, um den Wettbewerb zu verfolgen. Hierbei treten die besten Restaurants der Insel gegeneinander an, um die beste Präsentation von Samsøs essbarem Goldstück zu kreieren. Die Kartoffel schmeckt nirgendwo auf der Welt besser als hier.
Text: Rasmus Palsgård
Foto: Nicklas Ingemann
Es ist nicht nur eine große Ehre, fest zur der Jury für Samsøs bestes Kartoffel-Smørrebrød zu zählen – es ist auch ein großes Vergnügen. An der langen Tafel auf der Bühne in der Samsø-Halle haben wir das Glück, in der ersten Reihe zu sitzen, wenn die zu bewertenden Gerichte serviert werden. Von hier aus haben wir ebenfalls den vollen Überblick über die Halle, die immer randvoll mit kartoffelliebenden Besuchern von nah und fern ist. Das Ausgraben der ersten Kartoffeln aus dem Inselboden ist ein großes Ereignis, und der Wettbewerb „Samsøs bestes Kartoffel-Smørrebrød“ ist eine schöne Art, das gefragte essbare Juwel zu ehren.
Jedes Jahr im Frühling ist das Kosten der ersten Samsøkartoffeln ein fast emotionaler Moment. Sie sind süß, saftig und knackig mit einem delikaten nussigen Geschmack. Wenn man sie mit guter Butter und ein wenig grobem Salz verzehrt, wird man an einen Ort versetzt, an dem es sich unheimlich gut aushalten lässt!
Die Kunst, eine Kartoffel zu kochen
Eines der wunderbaren Dinge an Samsøs bestem Kartoffel-Smørrebrød ist meiner Meinung nach, dass wir Jurymitglieder die Freude an den guten Kartoffeln mit dem Publikum teilen können. Die Gäste können sich nämlich von einem appetitlichen Büfett bedienen, an dem sie ihr Kartoffel-Smørrebrød selbst zusammenstellen können, um es anschließend zu genießen, während der Wettbewerb läuft.
Es wäre töricht, ein hungriges Publikum beim Kartoffel-Smørrebrød-Wettbewerb zu unterschätzen. Deshalb ist es beruhigend zu wissen, dass die Menschen bestens verpflegt werden. So haben wir ausreichend Ruhe, um die spannenden Kreationen der inseleigenen Restaurants im Rennen um das beste Kartoffel-Smørrebrød zu bewerten.
Im Laufe der Jahre wurde uns viel Unterschiedliches geboten – vom traditionell dänischen Kartoffel-Smørrebrød bis hin zu einer kulinarischen Reise nach Thailand ist alles dabei gewesen. An Kreativität fehlt es nicht, und es ist eine Freude zu erleben, mit welchem Ehrgeiz die Köche zeigen, dass ausgerechnet sie die hochgelobte Zutat meistern können.
Der Teufel steckt im Detail, und wenn die vielen raffinierten Beilagen ausgeklammert sind, trennt die Fähigkeit der Köche, die Kartoffel auf den Punkt zu kochen, meistens die Spreu vom Weizen. So ist es auch in einem alten dänischen TV-Beitrag zu sehen, in dem eine Samsøer Hausfrau am Herd die Worte spricht: „Die Kartoffeln müssen kochen, bis sie gekocht sind.“ Sie sind es, wenn sie gerade nicht mehr hart sind und eine gleichmäßige, feste Konsistenz haben. Zerkochte neue Kartoffeln sind eine wahre Sünde, die uns zum Glück nicht mehr vorgesetzt wird. Die Restaurants auf der Insel sind in den vergangenen Jahren so gut geworden, dass ihnen dieser Fehler nicht unterläuft. Jedes Jahr gibt es jedoch ein bis zwei Restaurants, die das Kartoffelkochen auf das nächste Level heben. Meistens sind sie es, die die besten Platzierungen abbekommen.
Besonders hohe Erwartungen
Wegen der Coronasituation wurde der Wettbewerb 2020 abgesagt. Es war schmerzhaft, uns nicht um Samsøs berühmtestes Erzeugnis versammeln zu können, denn es ist immer ein wunderbares Event. Immerhin sind die Erwartungen in diesem Jahr besonders groß, was sicherlich auch für die teilnehmenden Restaurants gilt. Ich muss jedenfalls unbedingt bei Samsøs bestem Kartoffel-Smørrebrød 2021 dabei sein – du auch?
- Rasmus Palsgård ist ursprünglich Journalist und hat sich trotz seines jungen Alters als einer der führenden dänischen Autoren in Sachen Essen und Wein einen Namen gemacht.
- Er betreibt ebenfalls den Blog feinschmeckeren.dk und schreibt Artikel für dänische Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem für die kulinarische Zeitschrift Gastro.
- Rasmus ist Juryvorsitzender für die neue nordische Restaurantliste 360, deren besonderer Fokus darauf liegt, wie die besten Gastronomiebetriebe der Region mit Nachhaltigkeit arbeiten.
- Rasmus ist zuhause ebenfalls ein leidenschaftlicher Koch und erreichte 2016 das dänische MasterChef-Finale.
- Zudem hat er eine enge Beziehung zu Samsø, da er die Insel sein Leben lang besucht hat. Seine Mutter wurde auf der Insel geboren und ist hier aufgewachsen. So waren während der Saison frisch ausgegrabene Samsøkartoffeln immer ein fester Bestandteil des Essens gewesen.
- 2021 ist Rasmus zum 6. Mal Jurymitglied bei Samsøs bestem Kartoffel-Smørrebrød.
Zuletzt geändert: 24/02/2021 16:27