Festival, Flirt und Heiratsantrag

Während eines Urlaubs in Griechenland machte Henrik Kjærgaard Dorthe Svinth im Mondschein einen Heiratsantrag. ”Ich bin aber nicht auf die Knie gegangen, denn ich bin ja keine 25 mehr. Man weiß ja nicht, ob man wieder aufstehen kann”, lacht Henrik. Dorthe hatte Ja gesagt, und danach wurde mit der Hochzeitsplanung begonnen.

„Samsø ist ein beliebter Ort zum Heiraten, also muss man rechtzeitig planen. Wir haben ein Jahr vorher damit angefangen und waren überrascht, dass die Kirche schon belegt war. Zum Glück war der Pastor sehr flexibel, so dass wir Kirche und Pastor an unserem Wunschdatum bekamen“, berichtet Dorthe.

Wunderbare vier Stockwerke
Das Brautpaar lernte sich vor 10 Jahren auf dem Samsø Festival kennen. Dorthe besuchte gemeinsam mit einer Freundin das Festival, und Henrik war mit einem Freund von Dorthes Cousin dort. Es war Henriks erster Besuch auf Samsø. Eines späten Abends fuhr er mit dem Rad nach Ørby. „Weißt du eigentlich, wie dunkel es auf Samsø ist? Ohne Licht fährst du in den Graben”, ermahnte Dorthe ihn. Henrik lieh sich Dorthes Fahrradlampen aus, und man kann ruhigen Gewissens behaupten, dass hierbei ein Licht in seinem Herzen angeschaltet wurde.

Henrik und Dorthe heirateten am 29. August 2020 auf Samsø. Die Trauung fand in der Nordbyer Kirche statt und die Feier im Flinchs Hotel. Das Paar hatte sich für Samsø entschieden, weil es eng mit der Insel verbunden ist. Vor allem Dorthe kann auf eine sehr lange Liebesbeziehung zu Samsø blicken: „Bei meinem ersten Besuch auf der Insel lag ich im Bauch meiner Mutter, und seitdem komme ich regelmäßig hierher. Meine Familie hat hier viele Jahre lang Urlaub gemacht und dann ein Haus in Brundby gekauft.“ Dorthe ist seit 20 Jahren Freizeitinsulanerin und besitzt ein Haus in Ballen. Auch mehrere Familienmitglieder hat es auf die Insel verschlagen.

Das Paar hat sich für Flinchs Hotel als Rahmen um das Hochzeitswochenende entschieden. Das Hotel stand exklusiv den Gästen des Paares zur Verfügung und hatte die Ausstattung, die dem Paar wichtig war. Es hatte viele Wünsche die Veranstaltung betreffend, und das Brautpaar führte einen guten Dialog mit Kenn, dem Hotelbetreiber, sowie dem Hotelkoch. „Wir hatten Sonderwünsche für das Menü, die offen und verständnisvoll akzeptiert wurden, und es wurden uns tolle Lösungsvorschläge unterbreitet. Uns und unseren Gästen ist das Essen sehr wichtig, weshalb das Menü von großer Bedeutung war. Wir wollten drei kleine Fischgerichte, Rindfleisch mit Samsøer Gemüse, leckere Käsesorten mit hausgemachtem Knäckebrot und unser Lieblings-Rhabarbertrifle essen. Es schmeckte himmlisch“, erinnern sich Dorthe und Henrik einstimmig. Die Hochzeitstorte war ein wichtiges Element für Dorthe, der alle Wünsche erfüllt wurden. „Die Hochzeitstorte sollte ohne Fondant, dafür mit Marzipan, Nüssen und Beeren sein. Das hat das Hotel hingekriegt – in vier Schichten, und sowohl geschmacklich als auch optisch war sie ganz wunderbar!“

Heimeligkeit und ein festlicher Rahmen
„Wir hatten das Gefühl, im Flinchs Hotel ein Teil der Familie zu sein. Es war sehr heimelig und angenehm, es gab hervorragendes Essen, gute Weine und eine wunderbare Stimmung. Unsere Gäste konnten es kaum erwarten, dass die Liveband spielen sollte. Wir hatten wohl alle in einer von Corona geprägten Zeit ein wenig Party vermisst. Alles fand im Rahmen eines sicheren Hygienekonzepts mit Abstand statt – auch auf der Tanzfläche. Es wurde die ganze Nacht lang getanzt. Um drei Uhr hörte die Musik auf zu spielen, und die letzten Gäste gingen um 03.30 Uhr ins Bett. Was für eine Feier“, jubelt Dorthe.

„Es war fast wie zu Hause zu feiern. Es war familiär und entspannend. Sogar Dorthe ließ die Zügel locker und gab die Kontrolle ab“, lacht Henrik. Dorthe lacht mit, fügt aber hinzu, dass alles geregelt sein muss – vor allem für die Braut. „Der Brautstrauß muss gut aussehen, die Haare müssen hochgesteckt  werden, es muss sich um die Blumenmädchen gekümmert werden, das Kleid muss sitzen, etwas Neues, Altes und Blaues muss da sein. Und dann kommt noch alles andere – Blumenschmuck in der Kirche, Organisation von Transport, ein Hochzeitsfotograf aus der Nähe will gebucht sein, die Tischkarten müssen gestaltet werden und die Hochzeitstorte, die wohl für viele Frauen wichtig ist“, wendet Dorthe ein und verrät, dass sie trotz allem nicht alles dem Zufall überlassen hatte.

Dorthe ergänzt, dass sie auf sehr viel Freundlichkeit und Flexibilität stießen. „Sogar der Gärtner und der Blumenhändler auf der Insel, der einen wunderschönen Brautstrauß band, sorgte für den Blumenschmuck in der Kirche und auf den Tischen. Er koordinierte es mit dem Hotel und der Kirche, so dass wir uns darum keine Gedanken machen mussten.” Das frisch verheiratete Paar ist mehr als zufrieden mit der gelungenen Hochzeit auf Samsø.

Samsø kann alles bieten
Dorthe fordert alle, die heiraten oder eine große Feier veranstalten wollen, dazu auf, dies auf Samsø zu tun: „Hier ist es schön, die Rahmenbedingungen stimmen und man findet ein Niveau, das zum eigenen Geldbeutel und Stil passt. Wenn die Gäste angekommen sind, übernachten sie mindestens einmal, und dadurch erhält die Feier einen wunderbaren Rahmen. Samsø bietet etwas in allen Preisklassen und für alle Geschmäcker – egal, ob man klassisch in einer Kirche oder barfuß in den Hügeln heiraten will.“

Sogar ein Junggesellenabschied ist auf Samsø möglich. Henrik war von einigen Freunden überrascht worden, als er für ein Wochenende auf die Insel fuhr. In einem gecharterten Bus wurde die Gruppe nach Besser zum Golfplatz gefahren. Nach einer Runde Golf ging es weiter mit einer schönen Champagnerprobe im alten Kaufmannshof in Ballen, und hinterher ließen sie es sich im Restaurant Skipperly schmecken.

Samsø in der Kristallkugel
Das Paar wohnt im Kopenhagener Zentrum und träumt davon, später nach Samsø überzusiedeln. Dorthe ist froh darüber, einen Mann getroffen zu haben, der wie sie selbst eingefleischter Samsøfan ist. „Ich brachte Samsø und Henrik brachte seine zwei Töchter mit in die Beziehung. Ich liebe seine Töchter und seine Töchter lieben Samsø – somit stimmt alles.“

Mit der jetzigen Arbeitssituation und einer Tochter in der Oberstufe eines Gymnasiums ist für das Paar ein fester Wohnsitz auf Samsø nicht realistisch. Aber beide sehen die Möglichkeit, längerfristig eigene Jobs zu erschaffen, und sie möchten über das gut aufgestellte Vereinsleben auf Samsø dort etwas bewirken und verändern – auf der Insel und für die Insulaner.

Dorthe fügt zum Schluss hinzu: „Samsø ist ein schöner Ort zum Feiern oder für den Urlaub. Samsø hat etwas ganz Besonderes – die Insel ist ein mentaler Rückzugsort, aber gleichzeitig sprudeln Initiativen und ein Ideenreichtum, der der Ausgangspunkt für viele Start-ups ist. Was die Zukunft bringt, lassen wir auf uns zukommen, aber es ist sicher, dass Samsø dabei eine Rolle spielen wird.“

Zuletzt geändert: 25/02/2021 12:13