Samsø - Meine Insel

Karin Salling: Samsø ist mein Rückzugsort

Obwohl sie weite Teile der Welt bereist hat, findet Karin Salling ausgerechnet auf Samsø Ruhe – und macht viel zu viele Fotos vom gleichen Sonnenuntergang.

Von Allan Priess Poulsen

Nur wenige Menschen in Dänemark haben mehr erlebt, gesehen und sind mehr verreist als Karin Salling. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Stiftung „Salling Fondene“, die seit 2012 knapp 270 Millionen Euro an Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, Sport, Forschung, Innovation und Ausbildung gespendet hat. Sie ist Witwe von Herman Salling, Gründer der Salling Group, Dänemarks größtem Einzelhandelskonzern. Sie wurde kürzlich vom dänischen Königshaus mit dem Titel der Kammerfrau bedacht. Sie ist seit 80 Jahren verrückt nach Natur und Erlebnissen. Sie ist eine Dame von Welt und Abenteurerin mit einer ganz besonders großen Schwäche für eine kleine Insel mitten im Kattegat.

„Ich bin sehr viel gereist. Vor allem, als mein Mann noch gelebt hatte, waren wir auf der ganzen Welt auf Geschäftsreisen und im Urlaub unterwegs. Ich kann mich unter anderem an eine wunderbare Reise nach Südafrika erinnern, auf der wir zuletzt in Durban waren und später an eine Zugreise, wobei ich mit einer Freundin weite Teile Afrikas besucht habe. Im letzten Jahr war ich in Alaska und Kanada, ich bin also immer noch unterwegs. Mir fehlt nur noch Grönland und Island, um die ganze Welt erlebt zu haben“, erzählt Karin Salling.

Liebe auf den ersten Blick
Wenn man so bereist ist, könnte man glauben, dass sich die größten Erlebnisse und die eindrucksvollsten Erinnerungen außerhalb Dänemarks Grenzen befinden. Das ist aber bei Karin Salling nicht der Fall.

„Ich wurde zum ersten Mal vor etwa 10 Jahren von meinen Freunden Ole und Jette nach Samsø eingeladen, die eine Ferienwohnung in Ballen besitzen. Sie mochten und mögen die Insel sehr gerne, und ich muss sagen, dass ich dies von der ersten Sekunde an nachvollziehen konnte. Damals kannte ich Samsø nicht besonders gut. Ich glaube, dass ich hier einmal mit der Schule war, aber ansonsten hatte mich nichts mit der Insel verbunden. Trotzdem hat sie mir sofort gut gefallen. Die Ruhe und Schönheit hier drüben sind etwas ganz Besonderes“, erklärt sie.

Es fühlt sich an wie zu Hause anzukommen
Seitdem hat Karin Salling Hunderte von Tagen auf Samsø verbracht. Die Liebe zur Insel ist sogar so groß, dass sie in Ballen zwei Wohnsitze erworben hat: eine Wohnung und ein Haus. So können Kinder, Schwiegerkinder und Enkelkinder zu Besuch kommen und es ist trotzdem möglich, sich zurückzuziehen. Das Passiert oft über das ganze Jahr hinweg, wenn Karin Salling Aarhus gegen Samsø tauscht.

„Seit 1976 lebe ich in meinem Zuhause in Højbjerg südlich von Aarhus. Dort habe ich immer das Gefühl, dass mich Haus und Garten umarmen, wenn ich nach Hause komme. Damit kann Samsø vielleicht nicht ganz mithalten, aber es kommt dem sehr nahe. Mittlerweile habe ich auch jedes Mal, wenn ich nach Samsø komme, das Gefühl, nach Hause zu kommen. So ist die Insel in hohem Maße ein Rückzugsort für mich”, sagt sie und ergänzt:

„Wenn ich auf meiner Terrasse sitze und übers Wasser schaue, während ich morgens meinen Kaffee trinke, kann ich immer noch davon überwältigt werden, wie schön es hier ist. Abends ist es ähnlich, wenn ich den Sonnenuntergang genieße. Es ist einfach so schön! Ich mache viele Bilder vom gleichen Sonnenuntergang, aber zum Glück kann man ja einige davon wieder löschen“, lacht Karin Salling.

Eine Insel-Busrundfahrt mit den Freundinnen
Karin Salling lädt nicht nur häufig die Familie ein, sondern hat auch mehrmals Freundinnen nach Samsø eingeladen. Manchmal sind es mehrtägige Aufenthalte, andere Male sind es Tagesbesuche, die voller Erlebnisse stecken, bevor es am Abend wieder in die unterschiedlichsten Teile Dänemarks nach Hause geht.

„Früher konnte man einen alten Reisebus mieten, der hervorragend für eine idyllische Fahrt zu den Sehenswürdigkeiten der Insel geeignet war. Ich hatte ihn mehrmals gemietet und meinen Freunden auf diese Art Samsø gezeigt. Wir sind unter anderem zu einigen der Aussichtspunkte gefahren – zum Beispiel zum Hügel „Ballebjerg“ in den Hügeln bei Nordby. Dort saßen wir dann, hatten die Natur genossen, uns unterhalten und ein Gläschen getrunken. Das haben wir den ganzen Tag so gemacht und den Tag mit einem Abendessen am Hafen von Ballen oder im Badehotel ausklingen lassen, bevor die Freundinnen mit der Abendfähre nach Hause gefahren sind – entweder im Auto oder zu Fuß. Für diese Art des Aufenthalts ist Samsø hervorragend geeignet”, weiß Karin Salling und kann sich kaum entscheiden, als sie gefragt wird, welche Samsø-Erlebnisse ihr am besten gefallen.

„Ich fahre immer durch Nordby, um einige der leckeren Samsø- Spezialitäten zu kaufen. Issehoved an der Nordspitze ist ein wunderbares Naturgebiet und erinnert mich immer an den Grenen bei Skagen, wo die Nordsee und Ostsee aufeinandertreffen. Im Samsø-Labyrinth war ich schon mehrere Male. Obwohl es vor allem für Kinder gemacht ist, ist es ein schöner und unterhaltsamer Ort. Was Samsø kennzeichnet, ist, dass man immer mehr Erlebnisse findet. Allgemein im Leben gilt, dass es Spaß macht, wenn man immer wieder schöne Erlebnisse findet – auch, wenn man 80 geworden ist”, sagt sie.

KARIN SALLING

  • wurde 1943 in Randers geboren.
  • ist gelernte Zahntechnikerin und arbeitete in ihrer Jugend auch als Model.
  • heiratete Herman Salling im Alter von 33 Jahren.
  • ist stellvertretender Vorsitzender von Salling Fondene, dem alleinigen Eigentümer der Salling Group – Dänemarks größtem Einzelhandelsunternehmen.
  • wurde 2022 zur Kammerzofe des königlichen Haushalts ernannt.
  • Die Salling Group betreibt die Geschäfte Bilka, føtex, Netto, BR, Carl’s Jr., Starbucks und Sallings Stormagasiner.
  • Seit 2012 hat Salling Fondene ca. 270 Millionen Euro für Projekte und Initiativen u.a. in den Bereichen Kunst und Kultur, Kirche, Sport, Bildung, Forschung und gemeinnützige Zwecke.

Zuletzt geändert: 02/07/2024 03:45